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Danke Mari!!!
Eine Initiatorin und Vernetzerin par excellence verlässt die offizielle Bühne

Seit 2003 leitet Mari Uhlig die Geschäftsstelle der kom!ma – Verein für Frauenkommunikation e.V.
In ihrer unnachahmlichen Art hat sie Projekte und Initiativen mit auf den Weg gebracht, diplomatisch mit langen Atem, immer aber mit dem Gespür, was wichtig für die Steigerung der Sichtbarkeit, der Gleichberechtigung und des Selbstbewusstseins von Frauen ist. Ebenso immer mit einem offenen Ohr für ihre Belange, Sorgen und Nöte.

Doch bereits seit 1998 hat sie sich ehrenamtlich bei der kom!ma engagiert. Im Jahr 2000 hat sie im Rahmen einer ABM-Projektstelle eine „Frauenberatungs-Datenbank im Internet“ aufgebaut. Auf den Wissenspool, den sie sich damals angeeignet hat, können sich noch heute Rat- und Hilfesuchende verlassen. Erstgespräche und Informationen über passende Beratungsstellen, Vereine oder Institutionen sind nach wie vor einer ihrer Schwerpunkte.

So ist ihr Lebensweg geprägt von dem Engagement in der Frauenbewegung und als lebendiges Beispiel einer emanzipierten Frau.

Mari Uhlig hat ihre Wurzeln in der DDR. Dort war sie bereits in der Frauenbewegung aktiv. Die Erfahrungen, die sie in Schwerin im Lila Netz, im Café Spinnenfrau und im Unabhängigen Frauenverband gemacht hatte, waren eine hervorragende Vorbereitung für ihr Engagement in Düsseldorf.

Das Engagement und der Wille, Dinge zu verändern, die Mari Uhlig seit ihrer Ankunft in Düsseldorf ausgezeichnet haben und immer noch auszeichnen, lässt sich kaum in einem Beitrag zu ihrem Abschied unterbringen.

Viele Aktivitäten hat Mari Uhlig auf den Weg gebracht und zum Erfolg geführt. An einigen Beispielen sei dies verdeutlicht.

Verantwortlich war sie für die Frauenfilmreihe der kom!ma. Die meisten Filme, die die kom!ma zeigte, hätten den Weg in die Düsseldorfer Kinos nicht gefunden und so wurde die Kinolandschaft bereichert. Die Kurzfilmnacht „Female Short cuts“ hat sie mit entwickelt.

Sie hat Künstler*innen ein zumeist erstes Forum für Ausstellungen in den Räumen der kom!ma geboten. Hat Konzerte und Lesungen in den Salzmannbau gebracht. Dabei war ihre persönliche Ansprache, das Mut machen und Fördern für viele Künstler*innen der Stein des Anstoßes, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit zu gehen.

Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner*innen, wie z.B. zakk, Volkshochschule, Frauenberatungsstelle, Bürgerhaus Salzmannbau, Freundeskreis Umoja, AGB, Alerta, Nicaragua Verein und der Stadtteilbücherei Bilk hat die Arbeit zusätzlich bereichert und zu einer noch größeren Verbreitung geführt.

Sich mit neuen Umständen, unterschiedlichen Generationen an Frauen auseinander zu setzten, hat sie mit ihrem Wissen, dem Wunsch nach Konsens und einer Prise Humor und Neugier umgesetzt.

Viele Highlights sind im Laufe ihrer kom!ma-Zeit zusammen gekommen. Zwei seien hier besonders hervorgehoben:

One-Billion-Rising am 14. Februar war ein festes Datum als Organisatorin im Kalender von Mari Uhlig. Seit 2012 veranstaltet die kom!ma, mit Unterstützung des Gleichstellungsbüros, der Frauenberatungsstelle und pro Mädchen Düsseldorf diesen Aktionstag. Auch die Stadt zeigt sich inzwischen solidarisch. Das Banner „One Billion Rising – Düsseldorf gegen Sexismus und Rassismus“ hängt am Aktionstag am Düsseldorfer Rathaus.

Ein weiteres Highlight: Der Cristopher Street Day (CSD) in Düsseldorf. Auch hier hat Mari Uhlig Verantwortung übernommen. Mit ausdruckstarken Bannern beteiligen sich die Mitfrauen der kom!ma seit Jahren an der Düsseldorfer Demonstration. Für die Rechte der LSBTIQ Community einzutreten war neben der Grundsätzlichkeit der Gleichberechtigung ebenso ein Hauptanliegen ihres Handelns.

Mari Uhlig, das Gesicht der kom!ma – die Macherin.

Aber nicht nur bei originären kom!ma-Aktivitäten hatte Mari Uhlig „den Hut auf“. Sie koordinierte die Aktivitäten des Düsseldorfer Frauenforums, einem Netzwerk, das die Interessen von Frauen vertritt und Einfluss auf politische Entscheidungen nimmt, die die Lebensbereiche von Frauen betreffen.

Dies geschah zum einen durch ihre „beratende Stimme“ im Gleichstellungsausschuss der Stadt. Aber auch durch direkte Ansprache an die Politik im Düsseldorfer Rathaus.

Als Jury-Mitglied für den Düsseldorfer Gleichstellungspreis, der erstmalig zum Internationalen Frauentag 2019 vergeben wurde, hat sie die Interessen des Düsseldorfer Frauenforums vertreten.

Und nicht zu vergessen sind die oft ausgebuchten Veranstaltungen der „Aktiven Alten in Bilk“ mittwochnachmittags im Bürgerhaus Salzmannbau.

Zum 31. Mai 2020 gibt Mari Uhlig die Leitung der Geschäftsstelle der kom!ma in die Hände von Martina Hecht. Ganz verlässt sie die kom!ma aber nicht. Auch in Zukunft wird sie – dann wieder ehrenamtlich – aktiv sein.

Danke Mari!

Text: Ingrid von Dahlen / Monica Brauer